Regionale Lebensmittel sichern österreichische Arbeitsplätze

Die seit über einem Jahrhundert anhaltenden Produktionsfortschritte in der Landwirtschaft liefern die Basis für deutliche Verbesserungen des Lebensstandards in unserer Gesellschaft und ein steigendes Wirtschaftswachstum.
Im Rahmen einer neuen WIFO-Studie wurde untersucht, inwieweit eine Ausweitung der Nachfrage nach inländischen Lebensmitteln mit einer Änderung der Produktion im Agrarsektor und in den vor- und nachgelagerten Verarbeitungssektoren einhergeht.
Die Wertschöpfungskette Agrargüter und Lebensmittel besteht neben der Landwirtschaft aus vorgelagerten Sektoren (z.B. landwirtschaftliche Betriebsmittel, landwirtschaftliche Dienstleistungen, Landmaschinen), nachgelagerten Sektoren (z.B. Verarbeitung von Getreide, Fleisch, Milch) und dem Handel mit Lebensmitteln. Die Bedeutung dieser Wertschöpfungskette wurde in einem ersten Schritt analysiert.
Neuer Kollektivvertrag gibt Rechtssicherheit

Nach langen und zähen Verhandlungen können wir über den Abschluss eines Branchenkollektivvertrags für Agrardienstleistungsunternehmen berichten. Ich bin überzeugt, dass für unsere Branche die Vorteile überwiegen und wir (Dienstgeber und Dienstnehmer) davon profitieren. Wir können damit das Image und das Ansehen als ländlicher Arbeitgeber verbessern. Der Beruf hat Zukunft und bietet Perspektiven. Die Rahmenbedingungen sind schwierig, dennoch müssen wir auf unsere Stärken und Chancen setzen. Auch wenn mit dem Kollektivvertrag (KV) die eine oder andere Klarstellung und möglicherweise eine Einschränkung dahintersteht, der KV gibt für beide Seiten klare Regeln. Der Einsatz unserer Mitarbeiter braucht vernünftige Rahmenbedingungen. Jedes Unternehmen ist nur so stark, so stark die Mitarbeiter das Unternehmen unterstützen. Unsere Betriebe beschäftigen haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter. Lohnunternehmen sind hauptberuflich orientiert und deshalb benötigen wir auch Mitarbeiter mit voller Beschäftigung. Zum Abpuffern in Stoßzeiten wird das Stammpersonal von nebenberuflichen Mitarbeitern unterstützt. Für einen nachhaltigen Arbeitsbetrieb benötigen unsere Unternehmen auch klare Strukturen.
Blick über die Grenzen: Verkehrssicherheitskampagne #agrarFAIRkehr

In Deutschland wurde Ende Juni 2020 die neue Verkehrssicherheitskampagne „Miteinander reden – sicher ankommen!“ unter dem Hashtag #agrarFAIRkehr online gestellt. Sie richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer, die sich in der Erntezeit die Straßen und Wirtschaftswege mit den Landmaschinen teilen und wirbt für mehr gegenseitiges Verständnis und Fairness.
Der Bundesverband Lohnunternehmen e.V. (BLU), Bundesverband der Maschinenringe e.V. (BMR) und der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV) veröffentlichten auf ihren Kanälen in drei Etappen (Ende Juni, Mitte August, Mitte September) Videoclips dieser Verkehrssicherheitskampagne. In den Filmen zeigen Unternehmerinnen und Unternehmer die Situation auf den landwirtschaftlichen Maschinen. Dabei wird auch vermittelt, welche Herausforderungen sich für den Fahrer dieser Maschinen im Straßenverkehr mit anderen Verkehrsteilnehmern stellen und wie man brenzlige Situationen löst.
In den sozialen Medien ruft der BLU zusammen mit dem BMR und dem DBV alle Verkehrsteilnehmer zum Dialog auf.
Kollektivvertrag Agrarservice

Wie im Vorwort von Vorsitzenden Manfred Humer ausgeführt, wurde in den letzten Wochen der Kollektivvertrag für beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Agrarserviceunternehmen auf den Weg gebracht. Dafür erfolgten auf beiden Seiten (Fachverband der gewerblichen Dienstleister für die Arbeitgeber und Produktionsgewerkschaft PRO-GE für die Arbeitnehmer) die notwendigen Gremienbeschlüsse. Die schriftliche Unterfertigung ist für Anfang Jänner 2021 vorgesehen. Für die Monate Jänner und Februar 2021 sind Informationskampagnen zu den Themen Kollektivvertrag, Dienstverträge und Arbeitsaufzeichnungen geplant. Der Kollektivvertrag tritt mit 1. März 2021 für das Gebiet der Republik Österreich in Kraft. Die fachliche Anwendbarkeit erstreckt sich auf alle Betriebe des Berufszweiges der Agrarserviceunternehmer, die dem Fachverband der gewerblichen Dienstleister angehören.
Landwirtschaftliche Dienstleistungen auf dem Prüfstand

Motivation und Einstieg
Der Einstieg in das Dienstleistungsgeschehen mit landwirtschaftlichen Maschinen ist meist durch ein hohes Interesse und einer Begeisterung für den Technikeinsatz geprägt. Bei freien Zeitkapazitäten des Landwirts oder mittätiger Angehöriger wird daher die überbetriebliche Maschinennutzung als Erwerbsform praktiziert. Im Regelfall starten Maschinendienstleister ihre Aktivitäten im Rahmen des landwirtschaftlichen Nebengewerbes, sprich als Zuerwerb für den Betrieb. Die Erwerbskombination zählt in der österreichischen Agrarpolitik zu den Antworten auf das Wachsen oder Weichen. Mit mehreren Standbeinen kann ein heutiger Betrieb eher überleben. Landwirte investieren in neue und schlagkräftige Maschinen für ihren Betrieb und setzen diese Technik auch auf anderen Bauernhöfen ein.